Ortsverband GOSLAR
"DAS IST UNSER HAUS..."
Ausstellung zum 80. Jahrestag der Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten
Ausstellung
Vorwort
Wirtschaftl.
In diesem Artikel der sozialdemokratischen Harzer Volkszeitung wird das Arbeitsamt als "Folterkammer" angeprangert. Der Bürokratismus der
Amtsstuben, die ständig veränderten Bestimmungen und die Schikanierung der Arbeitslosen werden hier ausführlich beschrieben.
Propaganda
Meinungs
Ermächtigungs-
Kurz vor den Wahlen häufen sich die Veranstaltungen der NSDAP. Auf dem Marktplatz und dem Jakobikirchhof wird mit Lautsprechern die Rede Adolf Hitlers übertragen. Im Deutschen Haus in Hahnenklee gibt es Tanz am 3. März 1933. Ein "Deutscher Abend" mit musikalischer Begleitung durch die Stahlhelmkapelle, Ortsgruppe Goslar ...
Unser Haus
1919 zog nach längerer Suche nach einem geeigneten Gebäude die Sozialdemokratische "Harzer Volkszeitung" (HVZ) in die Bergstraße 6 ein. "Als sichtbares Zeichen der Verbundenheit und des Wesens der Arbeiterbewegung wurde die Firma damals schon "Partei89- und Gewerkschaftshaus Goslar und Harzer Volkszeitung" genannt." (HVZ v. 26.06.1926, zitiert nach Dr. Jochen-Thomas Werner, Zur Geschichte der Arbeiterbewegung im Wirtschaftsraum Goslar 1948 – 1949.)
Im Haus befindet sich nun auch die Kreisleitung der Deutschen Arbeitsfront (DAF) mit den ihr zugeteilten vormaligen Gewerkschaftsgliederungen wie Baugewerbe, Graphisches Gewerbe, Fabrikarbeiterverband, Getränke- und Nahrungsmittelgewerbe, Verband der öffentlichen Betriebe.
Die Wohnungen wurden bis auf eine neu vermietet.Aus den Jahren 1943 – 1947 existieren keine Adressbücher.
Der SPD Unterbezirk Goslar-Gandersheim wird in der Bergstraße 6 vermeldet. Ebenso der Geschäftsführer Günter Brinker.
Macht- Am 30. Januar 1933 wird Adolf Hitler von Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Seine Partei, die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei), stellt zusammen mit der DNVP (Deutschnationale Volkspartei) die neue Regierung. Die Goslarsche Zeitung vom nächsten Tag jubelt, "der endliche Durchbruch des nationalen Staates unter der Kanzlerschaft Adolf Hitlers" sei erreicht. Propagandafeldzüge, Einschüchterung, Gewalt und Terror begleiten die Machteroberung der NS-Bewegung in der Stadt. Uniformierte Nazis marschieren am Abend vor dem Kaisersaal auf und lauschen zusammen mit zahlreichen Zuhörern den Worten von NSDAP-Kreisleiter Huxhagen und SA-Standartenführer Schleich.
Reichspolitik
Terror
Lebenslauf von Heinrich Droste Geb. 24.07.1896 in Eickum/Westfalen, Abschluss der höheren Handelsschule, Lehre als Kaufmann, Kriegsfreiwilliger,
danach Mitglied der "Grenzschutztruppen", ab Januar 1919 im Osten, 1920 Anstellung in Bad Harzburg. Ab 1922 kaufmännischer Angestellter in Goslar beim "Harzer Weinbrunnen", 1929 Wahl zum NSDAP-Bürgervorsteher (Ratsmitglied); Fraktionsvorsitz; Wiederwahl 1933, 03.04.1933: Einsetzung als Staatskommissar
für die Stadt Goslar, 26.09.1933: Wahl zum Oberbürgermeister
7. März: Erster Angriff auf das Gewerkschaftshaus – weitere folgen
Am 10. April durchsucht der SA-Sturm von Standartenführer Schleich mit 65 Mann die Wohnungen und Häuser von bekannten SPD- und KPD-Mitgliedern in Groß Heere, Klein Heere, Groß Elbe, Klein Elbe, Baddeckenstedt und Gustedt.
Verfolgung
5. Mai: Der Goslarsche Pranger
Großrazzien
SA vor der Tuer
Rudolf Bosse
In den ersten Aprilwochen wurden die Kommunisten S. Hille, H. Rübesamen, W. Lehne und H. Wenskowski festgenommen und ins Goslarer Untersuchungsgefängnis verbracht. Nach dem für die Festgenommenen günstig verlaufenen Haftprüfungstermin ordnete Droste Schutzhaft an, und sie wurden ins KZ Moringen bei Northeim eingeliefert.
Hermann Wenskowski
5. März -
7. April -
10. Mai -
31. August -
NSBO
Heil-Hitler rufende Karstadt-Mitarbeiterinnen. Sie gehören laut Aufschrift auf dem LKW der NSBO an.
Quelle für beide Fotos: Friedhelm Geyer, Goslarer Photoalbum, Historische Photodokumente aus Goslar
zwischen 1870 und 1940, 1995.
Ab 1927 schlossen sich NSDAP-Mitglieder zu Betriebsgruppen zusammen. Die NSBO bildete sich 1928 aus diesen Gruppen und wurde am 15. Januar
1931 zur Reichsbetriebszellenabteilung der NSDAP erklärt. Die offensive Mitgliederwerbung auch unter Anwendung von Propaganda und Gewalt fand statt unter dem Schlagwort "Hinein in die Betriebe" und dessen Abkürzung "Hib".
1. Mai
1. Mai
Nie wieder
Nie wieder/
Auf dem Transparent, das diese Celler Nazis mit sich tragen, wird in abgewandelter Form das Logo der DAF benutzt.